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Tipps für den Umbau zum E-Bike / Pedelec

Die 5 wichtigsten Tipps für den Umbau zum E-Bike oder Pedelec

Damit Sie Ihr Fahrrad professionell zu einem E-Bike bzw. Pedelec umrüsten können, sollten Sie einige Punkte beachten. Bei uns erhalten Sie die 5 wichtigsten Tipps:

Tipp 1: Auswahl der Antriebsart:

Jede Antriebsart hat ihre Vor- und Nachteile. Finden Sie die beste Lösung für sich:

a) Vorderradmotor/Frontmotor

Der Frontmotor ist die preiswerteste und zugleich die am einfachsten zu installierende Variante. Sie sind in der Wahl der Schaltung nicht eingeschränkt, d. h. egal ob Sie eine Nabenschaltung, Kettenschaltung oder ein Fixie besitzen, den Motor können Sie immer nachrüsten. Beim Anfahren auf rutschigem Untergrund an Bergen kann es zu Traktionsproblemen kommen. Im alltäglichen Gebrauch eines Pedelecs in der Stadt ist dieser Nachteil aber eher zu vernachlässigen.

b) Hinterradmotor/Heckmotor

Der Heckmotor ist die für mich optimale Variante für Umbauten zu Pedelecs. Er ist preiswert und relativ einfach zu installieren. Sie sind in der Wahl der Schaltung an eine Kettenschaltung gebunden (bis zu 11 Ritzel am Hinterrad sind möglich). Mit diesem Motor sind Steigungen bis 8% ohne Schwierigkeit zu bewältigen.

c) Mittelmotor/Midmotor

Der Mittelmotor ist die teuerste Variante und auch für starke Steigungen geeignet. Für eine gute Effizienz mit großer Reichweite ist allerdings eine Trittfrequenz von mindestens 60 Kurbelumdrehungen pro Minute notwendig. Dies bedeutet, Sie sollten mindestens jede Sekunde eine Kurbelumdrehung bewerkstelligen, um eine effektive Leistung der Motorunterstützung zu gewährleisten! Der Verschleiß der Kette ist höher, es sind bis zu drei Kettenblätter möglich.

Fazit:

Der Hinterradmotor ist für mich die beste Lösung, er bietet perfekte Fahreigenschaften zu einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Motor mit Shimano Kassetten (Steckkranz nicht Schraubkranz) kompatibel ist. Dadurch ist ein großer Übersetzungsbereich durch den Einbau von 7-fach bis 11-fach Kassetten und einer dreifach Kurbel möglich.

Der Vorderradmotor ist aufgrund des etwas schlechteren Fahrverhaltens gegenüber dem Hinterradmotor auf Platz zwei. Allerdings sind im normalen Stadtverkehr die schlechteren Eigenschaften fast zu vernachlässigen. Hervorzuheben ist der Preis und die freie Wahl der Gangschaltung, er ist mit allen Naben- und Kettenschaltungen kompatibel.

Der Mittelmotor ist für mich deutlich abgeschlagen auf Platz drei. Die Fahreigenschaften sind mit dem Heckmotor vergleichbar, allerdings zu einem deutlich höheren Preis. Er benötigt eine hohe Trittfrequenz für eine optimale Leistungsabgabe.

Tipp 2: Auswahl des Batterietyps

a) Trinkflaschenhalterung

Dieser Akkutyp wird an den Gewindeösen für die Trinkflaschenhalterung montiert. Dadurch ist ein optimaler Schwerpunkt und gute Gewichtsverteilung sichergestellt. Auch schützen die Rahmenrohre den Akku bei Stürzen vor Beschädigungen.

b) Sattelstütze/Sattelrohr

Gute Möglichkeit für Fullys, kleine Fahrradrahmen und Trapezrahmen für Damenräder. Bei diesen Modellen ist oft kein Platz im Rahmendreieck und der Akku muss an einer anderen Position angebaut werden. Durch die Bauform ist die Kapazität auf ca. 500 Wh begrenzt.

c) Gepäckträger

Durch die Position am Heck des Rades ergibt sich in Verbindung mit dem Frontmotor eine gute Gewichtsverteilung. Die erhöhte Position ist schlecht für den Schwerpunkt. Der Gepäckträger wird ca. 10 cm höhergelegt und es muss auf genügend Freiraum für den Sattel geachtet werden.

Fazit:

Der Akku für die Trinkflaschenhalterung ist für mich die beste Lösung, er bietet eine gute Gewichtsverteilung und einen niedrigen Schwerpunkt. Leider ist diese Variante nicht immer möglich und es muss eine der beiden Alternativen verwendet werden.

Tipp 3: Ausstattung des Controllers

Ein guter Controller sollte folgende Ausstattungsmerkmale besitzen:

    • Kompakte Abmessungen (ca. 90mm x 55mm x 35mm)
    • Verkabelung mit wasserdichten Steckverbindungen
    • Ausgang für die Beleuchtung. Dadurch kann über das Display die Beleuchtung ein- bzw. ausgeschaltet werden.
    • "Built-in-Controller", also im Akku integrierter Controller oder zumindest im Akkugehäuse untergebracht. Dadurch ist die Kabelverlegung einfacher und es muss am Fahrrad kein extra Gerät angebracht werden.

Tipp 4: Display

Über das Display sollte der Controller programmierbar sein. Dadurch kann z. B. der PAS-Sensor, die max. Stromeinstellung oder die Unterstützungsstufen eingestellt werden. Durch diese Einstellungen kann das System auf Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst und die Reichweite des Akkus verlängert werden.

Es sollte mindestens eine Batteriekapazitätsanzeige, Tageskilometer, Unterstützungsstufe, Motorleistung und die Geschwindigkeit im Display dargestellt werden.

Ein USB-Anschluss kann von Vorteil sein. Der USB am Display ist dem USB am Controller oder der Batterie aufgrund der kürzeren Kabel vorzuziehen. Meistens wird über den USB-Anschluss das Smartphone oder das Navi geladen und beide sind im Normalfall am Lenker bzw. in einer Lenkertasche.

Tipp 5: Montage des Umbausatzes

Die Montage eines Umbausatzes ist mit etwas handwerklichem Geschick leicht in Eigenregie zu bewerkstelligen. Dazu benötigen Sie geringe technische Kenntnisse und spezielle Werkzeuge, wie ein Innenlager-Montagewerkzeug, einen Kurbelabzieher und einen Zahnkranzabnehmer. Anleitungen finden sich z. B. bei YouTube.

Wenn Sie die Montage lieber einem Profi überlassen, schlägt dies mit ca. 350 € zu Buche. Hinzu kommen noch Verschleißteile wie Kette, Ritzel, Bowdenzüge oder Reifen. Hier finden Sie unsere aktuelle Preisliste.

FAZIT:

Systeme, die alle o. g. empfohlenen Elemente beinhalten, sind schon für ca. 750 Euro zu haben, z. B. von Greenpedal. Der Umbau in ein E-Bike kann also auch bei qualitativ hochwertigen Komponenten durchaus preiswert erfolgen. Durch den Kauf bei einem deutschen Händler und der Garantie von 2 Jahren auf den Umbausatz vermeiden Sie Risiken.